Macbeth
NACH WILLIAM SHAKESPEARE, VON AMIR REZA KOOHESTANI
INSZENIERUNG: AMIR REZA KOOHESTANI
Mit „Macbeth“ inszeniert Amir Reza Koohestani nach „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ und „Die Attentäterin“ zum ersten Mal an den Münchner Kammerspielen ein zentrales Stück des westlichen Theaterkanons. Vor nun über 400 Jahren schrieb Shakespeare die Tragödie um ein Königsmörder-Paar auch als Propagandastück, das die Stellung des damaligen Königs (und damit auch die eigene) bestätigen sollte. Koohestani nimmt dies als Ausgangspunkt einer Reflexion über gegenwärtige Erwartungen an das Theater: Können auch heute durch fiktionale Geschichten politische Machtverhältnisse gestärkt oder hinterfragt werden? Welche Geschichten müssen und welche dürfen erzählt werden? Wie unschuldig oder gefährlich ist die Kunst, wie wirkmächtig sind ihre Erzählungen? In Annäherung an Fragen von politischer Dimension betrachtet Koohestani immer auch deren Konsequenz für die Menschen. Obwohl sie in diesem Gefüge der Macht gefangen sind, müssen sie sich dennoch mit den Konsequenzen der eigenen Taten konfrontieren: unsicher, überzeugt, euphorisch, traumatisiert. In privaten Gesprächen und intimen Momenten erzeugt er ein aktuelles politisches Panorama, welches zugleich den Alltag der Menschen in den Fokus nimmt. „Und wenn wir scheitern?“ – fragt der schlaflose Macbeth seine Frau und Komplizin – „Dann scheitern wir“.
MIT: Walter Hess, Kinan Hmeidan, Gro Swantje Kohlhof, Christian Löber, Stefan Merki, Kamel Najma, Vincent Redetzki, Mahin Sadri
LIVE-MUSIK Pollyester
INSZENIERUNG Amir Reza Koohestani
BÜHNE Mitra Nadjmabadi
KOSTÜME Negar Nemati
VIDEO Benjamin Krieg
CO-VIDEO Phillip Hohenwarter
MUSIK Polly Lapkovskaja
LICHT Christian Schweig
ÜBERSETZUNG Mehdi Moradpour
DRAMATURGIE Helena Eckert
PREMIERE AM 07. DEZEMBER 2018
Fotos by: Claudia Topel / Susanne Brill