Premiere: Sonntag 08. März 2020
Komponist Giuseppe Verdi · Libretto von Andrea Maffei nach Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Neuproduktion
Ein berühmtes Stück von Verdi, das kaum jemand kennt. Eine Handlung, die von Anfang an unter Hochdruck steht. Ein Werk, weißglühend vor Liebe und Hass, um Menschen, die ein Ventil suchen für ihre Leidenschaften, mit Arien, die vor emotionaler Überfülle kaum zu bändigen sind. Eine deutsche Geschichte als italienische Oper: Verdi schrieb I masnadieri auf ein Libretto nach Friedrich Schillers Räubern. Karl und Franz werden zu Carlo und Francesco; statt gegen gesellschaftliche Missstände anzukämpfen wie im Schauspiel, haben in der Oper alle Figuren mit einer Familiengeschichte zurande zu kommen, die von frühem Verlust und brüderlicher Rivalität, von unterdrücktem Begehren und missverstandenen Bedürfnissen geprägt ist. Verleumdung, Erpressung und Messerkampf werden zu Mitteln der Auseinandersetzung. Der politische Konflikt der Räuber ist in Verdis Oper im Persönlichen aufgehoben: Nicht die Epoche zeigt sich krank, sondern der Mensch. Als Auftragswerk von Her Majesty’s Theatre in London waren die Masnadieri die erste Oper, die Verdi für ein Theater außerhalb Italiens schrieb, ein Werk des Umbruchs am Ende seiner „Galeerenjahre“. Im fast gleichzeitig entstandenen Macbeth brechen die Erdspalten schon auf, in I masnadieri stehen die unterirdischen Verwerfungen kurz vor der Explosion – eine Spannung, die sich in jedem Takt der Musik äußert, in den Soli nicht weniger als in den berühmten Räuberchören. Johannes Erath, der in München schon eine die Figuren tief auslotende Interpretation von Un ballo in maschera auf die Bühne gebracht hat, inszeniert diese Oper als Kammerspiel von überbordenden Ausmaßen.
Musikalische Leitung Michele Mariotti
Inszenierung Johannes Erath
Bühne und Kostüme Kaspar Glarner
Licht Olaf Freese
Chor Stellario Fagone
Dramaturgie Malte Krasting
Massimiliano Mika Kares
Carlo Charles Castronovo
Francesco Igor Golovatenko
Amalia Diana Damrau
Arminio Kevin Conners
Moser Callum Thorpe
Rolla Dean Power
Bayerisches Staatsorchester
Fotos by Regine Heiland
Fotos by Susanne Brill-Riefenstahl