KILL THE AUDIENCE
VON RABIH MROUÉ
INSZENIERUNG: RABIH MROUÉ
SCHAUSPIEL
Mit dem „Viet Nam Diskurs“ schrieb Peter Weiss ein politisch-agitatorisches Stück gegen den Vietnamkrieg. Die Inszenierung des Stücks 1968 an den Münchner Kammerspielen richtete sich direkt an die Zuschauer*innen: Was bedeutet es, einem politischen Stück beizuwohnen? Die Aufforderungen des Stücks wörtlich nehmend sammelten die Schauspieler*innen am Ende des Stücks Geld für den Vietcong. Es folgte eine veritable Auseinandersetzung zwischen den Regisseuren Wolfgang Schwiedrzik und Peter Stein einerseits und Intendant August Everding andererseits. Selbst als die Sammlung von Geld untersagt wurde, warfen die Zuschauer*innen Münzen auf die Bühne. Doch was ist mit diesem Geld geschehen? Wurden damit Waffen gekauft, um aus dem Theater heraus real politisch einzugreifen? Regisseur Rabih Mroué geht diesen Spuren nach. 50 Jahre nach dem damaligen Konflikt erforscht Mroué am gleichen Ort (im damaligen Werkraum) die Rolle der Zuschauer*innen. Kann es überhaupt noch ein Publikum geben, wenn das Theater zur Straße wird? Verschwindet es, wenn die Bühne genutzt wird zur offenen politischen Auseinandersetzung? „Kill the Audience“ ist die dritte Arbeit von Rabih Mroué an den Münchner Kammerspielen. Nach „Ode to Joy“ (2015) feierte „Rima Kamel“ (2017) im Rahmen einer Werkschau des Künstlers an den Kammerspielen Premiere.
URAUFFÜHRUNG AM 12. DEZEMBER 2018