Salzburger Festspiele 2020
REGIE Michael Sturminger
CHOREOGRAFIE Joe Monaghan
BESETZUNG
- Peter Lohmeyer Stimme des Herrn / Tod / Der Spielansager
- Tobias Moretti Jedermann
- Edith Clever Jedermanns Mutter
- Gregor Bloéb Jedermanns guter Gesell / Teufel
- Markus Kofler Der Koch
- Helmut Mooshammer Ein armer Nachbar
- Michael Masula Ein Schuldknecht
- Pauline Knof Des Schuldknechts Weib
- Caroline Peters Buhlschaft
- Gustav Peter Wöhler Dicker Vetter
- Tino Hillebrand Dünner Vetter
- Christoph Franken Mammon
- Mavie Hörbiger Werke
- Falk Rockstroh Glaube
- Michael Sturminger Regie
- Renate Martin, Andreas Donhauser Bühne und Kostüme
- Wolfgang Mitterer Komposition
- Jaime Wolfson Musikalische Leitung
- Andreas Heise, Joe Monaghan Choreografie
- Stefan Ebelsberger, Hubert Schwaiger Licht
- Jakob Barth Videodesign
- Angela Obst Dramaturgie
Nach mehr als 700 Vorstellungen in einem Jahrhundert ist der Jedermann zentraler Bestandteil der DNA der Salzburger Festspiele und schreibt seine Historie in einem fort: ein singulärer Vorgang im deutschsprachigen Theater.
Konzipiert als Wiederbelebung einer mittelalterlichen Moralität nach dem Vorbild des englischen Everyman, angereichert durch Hecastusvon Hans Sachs und andere Quellen, schreibt Hofmannsthal über Jahre in einem Europa der kulminierenden Konflikte an seinem Jedermann. Im Kopf immer eine mögliche Umsetzung durch Max Reinhardt: „Trug man, mit vergehenden Jahren, das Wesentliche dieses dramatischen Gebildes stets in sich, zumindest im Unterbewusstsein, so regte sich allmählich Lust und Freiheit, mit dem Stoff willkürlich zu verfahren. Sein eigentlicher Kern offenbarte sich immer mehr als menschlich absolut, keiner bestimmten Zeit angehörig, nicht einmal mit dem christlichen Dogma unlöslich verbunden; nur dass dem Menschen ein unbedingtes Streben nach dem Höheren, Höchsten dann entscheidend zu Hilfe kommen muss, wenn sich alle irdischen Treu und Besitzverhältnisse als scheinhaft und löslich erweisen, ist hier in allegorisch-dramatische Form gebracht, und was gäbe es Näheres auch für uns?“ Das Wagnis, das Hofmannsthal hier explizit beschreibt, frei mit dem Stoff zu verfahren, und seine thematische Rückführung, die weder zeitlich noch dogmatisch gebunden ist, bilden das ideologische Kraftzentrum des Jedermann.
Fotos by Ewa Blauth
Foto by Claudia Topel